Als kleiner Junge schon sah Hauke seiner Mutter gern beim Kochen zu – auch, um Kartoffeln zu naschen. Dabei kam er auf die Idee, Koch werden zu wollen. Ein Schulpraktikum im Restaurant, wo Hektik und ein schlechter Umgangston an der Tagesordnung waren, schreckte Hauke allerdings ab und ließ ihn seinen Kindheitstraum noch einmal überdenken.
„Dann werde halt Bäcker“, schlug seine Mutter als Alternative vor, „du backst doch so gern.“

Daraufhin machte Hauke, damals 16 Jahre jung, während der Sommerferien ein freiwilliges Praktikum bei der ehemaligen Sievers Backstube in Schenefeld. „Das war eine super Erfahrung!“, erinnert sich Hauke. „So ein tolles Team und ein super Chef, der mir für die Zeit nach der Schule direkt einen Lehrvertrag anbot.“ Die Weichen waren gestellt.
„Ich habe in der Ausbildung sehr viel gelernt und beim kreativen Schaufensterbacken meine Leidenschaft fürs Backen erst so richtig entdeckt“, erzählt Hauke. Auch sein eigener Anspruch, gute Arbeit leisten zu wollen, hat sich nicht zuletzt durchs Brotbacken entwickelt. „Jedes einzelne Brot muss stimmen,“ weiß Hauke, „auch wenn 1500 Brote oder mehr fertig werden müssen, wird doch jedes einzelne von einem Menschen gegessen und das muss gut sein.“ Durch dieses Gefühl der Verbundenheit ist Brot für Hauke mehr als Essen – es ist ein Symbol für Gemeinschaft.
NUR WER NEUE WEGE GEHT, KANN NEUE ZIELE ERREICHEN
Nach zehn Jahren Bäcker-Leben mit regelmäßigen Sonntagsschichten wollte Hauke etwas Neues.
Die nächsten zehn Berufsjahre verliefen ebenfalls erfolgreich, allerdings in eine ganz andere Richtung. Hauke machte Callcenter-Karriere, angefangen als Naturtalent in der telefonischen Kundenbetreuung über die Teamleiter-Position bis hin zum Projektleiter mit Weisungsbefugnis über 120 Mitarbeiter*innen. An dieser Stelle entschied er sich für eine Weiterbildung zum Fachwirt in Kommunikation und Prozess-Management, welche schließlich dazu führte, dass Hauke als Softwareentwickler und Berater für die Geschäftsführungen namhafter Unternehmen tätig war.

Beruflich lief es sehr gut, während er seine damals 7-jährige Tochter kaum noch sah. Die Arbeit war einfach zu zeitintensiv und die „Telefonkonferenzen mit Sophia“ um 19:15 Uhr waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hauke war klar, dass eine gute Vater-Kind-Beziehung anders aussieht, weshalb es letztlich auch bei dieser Tätigkeit nicht bleiben sollte.
BAKE TO THE ROOTS
Zunächst wollte Hauke nicht zum Backen zurückkehren, allerdings bekam er auch keine neue Stelle als Sachbearbeiter, da er mit seiner Vita inklusive der vielen Führungspositionen überqualifiziert war.
Über einen Freund führte ihn sein Weg dann doch wieder in eine Bäckerei, und zwar zu MOIN. Im Vorstellungsgespräch fragte der damalige Geschäftsführer Hans Paul Mattke: „Backen Sie mir ein Brot?“ Aber mit Vergnügen! Das Brot war ein Genuss und Hauke von da an eine enorme Bereicherung für unser Team. Gestartet als Teigmacher übernahm Hauke innerhalb seines ersten Jahres bei MOIN die Position des Schichtleiters. Mit zunehmendem Alter merkte Hauke dann, dass seine Arbeit in der Produktion nicht fortdauern konnte. Er hatte die Vision, mit 50 keiner physisch anstrengenden Arbeit mehr nachzugehen und mehr Zeit für sein Hobby, die Fotografie, zu haben.
Wie das Leben so spielt, kam kurz darauf das passende Stellenangebot: Ausbilder in einem Café mit Backstube. Diese Chance wollte Hauke ergreifen, kündigte und erstellte ein Handout für eventuelle Notfälle mit der Überschrift „Don’t panic“ (abgleitet von unserem Slogan „Don’t panic, the future is organic“). Es sollte den Kolleg*innen in Situationen helfen, in denen Hauke sonst der Ansprechpartner gewesen wäre. Bei der Übergabe des Handouts kam es zu einem Gespräch mit der Geschäftsleitung und gemeinsam wurde eine Lösung gefunden, die für alle Beteiligten stimmig war.
Hauke blieb MOIN erhalten, als hausinterner IT-Koordinator und EDV-Projektleiter. Nur in Ausnahmefällen, wenn einmal Not am Mann ist oder zur Einarbeitung von neuen Mitarbeiter*innen, zieht Hauke ab und zu noch die Produktionskleidung an. Und dann kann er das Gefühl, den Teig in seinen Händen zu formen, auch immer noch genießen.

IMMER WIEDER PRÜFEN, OB DIE RICHTUNG STIMMT
Hauke ist stets bereit, sein breitgefächertes Wissen zu teilen, sowohl in der Backstube als auch in der digitalen Welt von Algorithmen, Quellcodes und Schnittstellen. „Es ist schön, nun beide Aspekte meiner beruflichen Laufbahn in einer Stelle vereint zu haben“, sagt er. „Mir bringt es Spaß, meinen Kollegen und Kolleginnen bei Schwierigkeiten mit den EDV-Systemen zu helfen und ihnen mit passgenauen Programmierungen das Leben leichter zu machen. Auch beim Einkauf und der Installation neuer Hardware unterstütze ich das Team.“ Außerdem kümmert sich unser Allrounder um die Bereiche Datenschutz und Cybersicherheit, die im Zuge der Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle spielen.
Hauke liebt es, Abläufe zu strukturieren. Mit seinem Ziel vor Augen schmiedet er Pläne und arbeitet gern gegen die eigene Bestzeit. Dabei nimmt er sich zwischendurch die Zeit, innezuhalten und zu reflektieren, ob die Richtung noch stimmt. „Auch wenn es im Außen manchmal chaotisch ist, kann ich immer zu meiner Mitte zurückfinden“, weiß er von sich selbst. „Ich kann gut die Ruhe bewahren und auch in Konfliktsituationen Positives vermitteln. Andere wiederum helfen mir mit ihrer Art dabei, gut durch den Tag zu kommen“, stellt er fest.
KOMPETENT, HÖFLICH, HUMORVOLL
So ist Hauke. Und dass er so ist, hat auch mit seinem Elternhaus zu tun. Als Jüngster von drei Kindern genoss Hauke eine behütete Kindheit und wuchs in demselben Haus auf, in dem er seine Eltern heute noch besucht. Natürlich kommt dann immer etwas Leckeres auf den Tisch. „Was willst du essen?“, fragt ihn seine Mutter jedes Mal, es sei denn Enkelin Sophia ist mit dabei, dann darf sie entscheiden.
Die Beständigkeit, die er von zu Hause kennt, möchte Hauke gern weitergeben.
„Ich mache im Privaten kaum langfristige Pläne, aber das jährliche Sommerfest, wo die Cousinen und Cousins zusammenkommen, das ist fester Bestandteil jeder Jahresplanung“, sagt er.

Hauke legt großen Wert darauf, seine Eltern so oft wie möglich zu sehen. Auch seine inzwischen erwachsene Tochter sieht er so oft es geht und insgeheim freut er sich schon aufs Opa-Sein. „Ich möchte meine Tochter unterstützen, wo immer ich kann, und einfach ganz viel Zeit mit meinen Liebsten verbringen!“
Auf dem Instagram Kanal @imago_photowerker kannst du Haukes Foto-Kunst sehen.