…und in gutem Essen!
Jule Usadel wuchs in einem Dorf umringt von Bauernhöfen auf. Von dort holte ihre Familie Eier und Milch, Äpfel gab es immer vom Nachbarn. Von klein auf erfuhr Jule so die Vorteile von regionaler Wertschöpfung.
“Es gab immer viel Diskussion ums Essen zu Hause”, meint sie und erinnert sich an ihre Mutter, für die es manchmal eine Herausforderung war, es allen recht zu machen. Zwei sehr krüsche Kinder und ein Ehemann, der von den Vorzügen von Bio-Lebensmitteln (noch) nicht überzeugt war, trafen auf ihren hohen Qualitätsanspruch und die Überzeugung, dass Fleisch nur in geringem Maße auf den Teller gehört. Aber nicht nur Mama, sondern auch die beste Freundin, die vom Demeter Hof Dannwisch kam, prägte Jules Verständnis bezüglich konventionellen und biologischen Lebensmitteln.
Gutes Essen blieb auch nach der Schulzeit ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Jule entschied sich für den Studiengang „Food Management“ an der Dualen Hochschule in Heilbronn. In dieser Zeit arbeitete sie etappenweise beim Bio-Supermarkt Alnatura in Darmstadt. Das stete Hin und Her und die Entfernung zum eigentlichen zu Hause im Norden waren manchmal eine ziemlich harte Nuss. „Wenn mich damals jemand gefragt hat, wo ich wohne, hab ich geantwortet: In meinem Auto.“, erinnert sich Jule und lacht. Denn auch wenn sie froh ist, dass diese Zeit hinter ihr liegt, weiß sie, ein bisschen Rock’n’Roll kann nicht schaden. Außerdem sind es ja gerade die Herausforderungen im Leben, die uns weiter bringen und stärker machen. Aufgeben ist keine Option. „Man kann immer irgendwas retten“, ist Jule überzeugt.
Das Ziel klar vor Augen
Als es darum ging, ein Herstellerpraktikum zu absolvieren, bewarb sie sich bei MOIN. Eine gute Entscheidung, denn mit ihrer Gelassenheit, ihrem Wissen und ihrem positiven Schwung ging es für Jule bei MOIN mit großen Schritten voran: von Projektmanagerin über Betriebsleiterin bis hin zu ihrer heutigen Position als Geschäftsführerin. Eine Vita wie selbst gebacken.
Auf die Frage, was denn so auf ihrer persönlichen To-do-Liste steht, beginnt Jule von einer Reise nach Indien zu träumen. „Ich möchte mir unbedingt einmal die Gewürzmärkte ansehen.“ Langfristig wünscht sie sich einen eigenen Hof mit Hunden, Katzen, Schweinen, Eseln – und einem Alpaka.