Fair & partnerschaftlich

Wenn Bio-Pioniere kooperieren

20. November 2025, Natascha Solis

An einem windigen Herbsttag überqueren drei MOIN-Mitarbeiter*innen die Elbe, um im ca. eine Stunde Fahrzeit entfernten Jork einen unserer langjährigsten Partner zu besuchen: Rolker Ökofrucht.

 

Natürlich haben wir gutes Essen dabei, und zwar unsere Dinkel-Apfelfranzbrötchen Vegan, für deren Herstellung wir die besonders schmackhaften und saftigen Bio-Äpfel aus dem Alten Land verwenden.

Peter Rolker heißt uns herzlich willkommen – ein nicht nur sehr sympathischer Mann, sondern auch ein absoluter Vorreiter. Anfang der 90er Jahre übernimmt er den Hof seiner Eltern und entschließt sich, ökologischen Obstanbau zu betreiben – und das in einer Zeit, in der Bio nur für sehr wenige Menschen ein Thema ist. Heute ist Rolker der größte private Großhändler für Bio-Äpfel in Deutschland.

 

Auch uns beliefert Rolker seit nunmehr 20 Jahren zuverlässig mit der hohen Qualität, die wir für unsere Backwaren – das Äpfelchen und das Dinkel-Apfelfranzbrötchen Vegan – brauchen.

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Peter Rolker nimmt uns mit aufs Feld: Obstbäume, soweit das Auge reicht, darunter auch eine im Jahr 2002 von ihm persönlich gepflanzte Topaz-Anlage. „Wir sind in den letzten 35 Jahren beständig gewachsen“, sagt er. In der Ferne ist das Ende der Anbaufläche durch eine lange Reihe von Birken zu erkennen; extra geschaffener Lebensraum für Mäusebussarde, die als natürlicher Schutz vor Schädlingen dienen. Beim Blick in den Himmel können wir zwei der heimischen Greifvögel hoch über unseren Köpfen Kreise ziehen sehen.

 

Ein weiterer in der ökologischen Landwirtschaft erfolgreich eingesetzter Schutzmechanismus vor der Ausbreitung von Schädlingen ist das Pflanzen verschiedener Arten nebeneinander (sog. Mischkultur). So bietet Rolker ein breites Sortiment mit Elstar als Spitzensorte.

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Im Anschluss erhalten wir eine Führung durch die Sortiereinrichtung, in der ordentlich was los ist. Unser Besuch fällt in die Haupterntezeit. Vom Wiegen, Waschen, Blätterentfernen, Zuordnen bis hin zum Verpacken können wir die Prozesse verfolgen und sind beeindruckt von den teils mit moderner Technologie betriebenen Abläufen.

 

Wieder draußen stehen wir zwischen dem 1789 von Peter Rolkers Vorfahren erbautem Reetdachhaus, in dem heute die Buchhaltung und Personalabteilung sitzen, und einem Elektro-Schlepper, der für den Transport in näherer Umgebung genutzt wird. Es ist ganz offensichtlich: Rolker steht sowohl für Tradition als auch für Neugestaltung und Fortschritt.

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Im Jahr 2010 zieht Peter Rolker sich aus der Geschäftsführung zurück und überlässt das Familienunternehmen in 18. Generation seinen Söhnen Henning und Jörn. „Ich arbeite jetzt für das Unternehmen meiner Söhne“, sagt der Bio-Pionier, der sich über die reibungslose Übergabe freut. „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass die Söhne in die Fußstapfen der Väter treten.“

 

Neben den eigenen Anbauflächen, bündelt Rolker aktuell 35 Obstanbaubetriebe, eine Erzeugergemeinschaft mit 1.000 Hektar Land und 25.000 Tonnen Obsternte im Jahr, das vor allem aus dem Alten Land bei Hamburg stammt. Zusätzlich besteht ein enges Netzwerk mit Betrieben in ganz Europa.

 

Faire und partnerschaftliche Kooperationen bilden die Basis in der Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft. Hier haben sich zwei Pioniere gefunden, die schon lange vormachen, wie es geht, und deren Nachfolgen die Bio-Bewegung weiter voranbringen. Wir von MOIN danken unserem treuen Wegbegleiter und freuen uns auf die nächsten zwanzig Jahre.

 

Gutes Essen verbindet!